Aufbau-Bank baut auf

FINANZEN Die Bremer Aufbau-Bank stellt ihren Geschäftsbericht und ihren neuen Geschäftsführer vor – ein „schlagkräftiges Argument“ sei die Staatsbank, sagt Wirtschafts-Staatsrat Heiner Heseler

„Frau Zetzmann-Krien ist vergessen“

Staatsrat Heiner Heseler (SPD)

Gut läuft’s für die Bremer Aufbau-Bank (BAB), das heißt: Viele Kredite wurden vergeben. Am Donnerstag hat die BAB ihren Geschäftsbericht für 2012 vorgelegt. Fette Gewinne und maximaler Profit sind dabei nicht zu erwarten: Die Förderbank soll die Wirtschaftspolitik des Senats unterstützen.

Weit über 500 Unternehmen seien im letzten Jahr von der BAB gefördert worden, sagte Wirtschaftsstaatsrat Heiner Heseler (SPD). Als hundertprozentige Tochter der staatlichen „Wirtschaftsförderung Bremen“ ist er Aufsichtsratsvorsitzender der BAB. Gefördert wird etwa der soziale Wohnungsbau, vor allem durch zinsgünstige Darlehen für die großen Baugesellschaften. Bei kleineren Unternehmen werden Rettungs- oder Umstrukturierungsbeihilfen geleistet. „Eine Bremensie“ sei der Bremer Unternehmerkredit, sagt Jörn-Michael Gauss, neben Ralf Stapp neuer Geschäftsführer der BAB: An über 300 Unternehmen seien insgesamt 125 Millionen Euro an Krediten gewährt worden, 317 neue Arbeitsplätze seien entstanden und über 10.000 gesichert worden.

„Seit 2007 geht es nur noch in Ausnahmefällen um Zuschüsse“, sagt Heseler, „viel mehr wird mit Darlehen gearbeitet.“ Heseler nennt die Offshore-Energie-Branche: Bremen könne über die BAB mit zinsgünstigen Krediten und Bürgschaften aufwarten, „ein schlagkräftiges Instrument“, sagt Heseler.

„Wir treten in der Regel dann auf, wenn das Risiko für die Geschäftsbanken zu groß ist.“ Wo Banken durch die neuen Richtlinien der Bankenaufsicht Kredite nicht mehr vergeben, springt die BAB ein. „Nicht in Konkurrenz zu den Geschäftsbanken“, sagt Heseler. Das dürften Förderbanken nicht.

Ins vergangene Jahr fällt die Affäre um Diane Zetzmann-Krien. Im Juli 2012 war sie als Geschäftsführerin der BAB von Aufsichtsrat Heseler fristlos entlassen worden. Zetzmann-Krien hatte in einem Schreiben die Zustimmung zu einer Transaktion an die Verlängerung ihres befristeten Arbeitsvertrages geknüpft. 230 Millionen Euro an „stillen Einlagen“ für die Bremer Landesbank, die die BAB gehalten hat, sollten in Stammkapital umgewandelt werden. Zetzmann-Krien habe private und geschäftliche Interessen vermischt, für Heseler war dadurch das Vertrauensverhältnis „massiv gestört“. Mit der neuen Geschäftsführung sei er nun bestens zufrieden, sagte Heiner Heseler zur taz. „Frau Zetzmann-Krien ist vergessen. Sowohl bei uns, wie auch in der Bank ist die Stimmung nicht schlechter geworden“, so Heseler. Einziges Manko sei, dass nun bei zwei Geschäftsführern keine Frau dabei ist. Das sei nicht zu ändern gewesen. In ihrer Zeit als Geschäftsführerin war Zetzmann-Krien von ihm gelobt worden, ihre Rolle als weibliche Bankchefin hatte medial für Aufmerksamkeit gesorgt.  KIS