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: Und a dog is a dog, und da dog is a hund: gstanzlter Punk mit Attwenger

Attwenger im Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Straße 130,Sonntag, 26. Februar, 21 Uhr

Bei Attwenger hat ein jeder schwach zu werden: jeder Folklore-Hasser, Polka-Punk-Inquisitor, Dialekt-Denunziant, Schifferklavier-Allergiker, Erste-Allgemeine-Verunsicherung-Versehrte. Kurz: jeder, der im Normalfall ein unbestreitbares Existenzrecht hat. Attwenger sind aber eben nicht Normalfall. Seit 15 Jahren parasitieren die beiden Linzer kongenial am oberösterreichischen Kehrreim „Gstanzl“ – was sowohl Ernst Jandl als auch John Peel zu Lobpreis motivierte. Auf ihrem mittlerweile sechsten Album „Dog“, mit dem sie jetzt am Sonntag in Berlin Station machen, lassen Markus Binder und Hans-Peter Falkner die meditativen Viertelstünder der letzten Alben hinter sich: Furztrockene Reim-dich-Redseligkeit trifft auf zwackenden Tuba-Quetsche-Alpenlandsound und kreuzt diverse HipHop-, Dub-, Breakbeat- und Polka-Derivate. Der Zusammenhang zwischen Tagen und Hunden – „Und a dog is a dog, und da dog is a hund, waun da hund ned so mog, iss ned guad für den dog“ – wird dabei genauso untersucht wie dümmliche Landsleute und die allgemeine Wirtschaftslage: „Und a jeda mensch zöhd sei göd.“ Wäre nicht so ein albernes Knick-Knack-Bindestrichwort im Spiel, würde man über Attwenger sagen: Mund-Art, best case scenario. KR