Grippe macht mobil

Nach den zwei Vogelgrippe-Fällen werden Wildvögel in der Uckermark besonders genau beobachtet

Nach dem Auftreten der Vogelgrippe in der brandenburgischen Uckermark werden dort verstärkt Wildvögel beobachtet. „Die Kontrolldichte im Nationalpark Unteres Odertal wird verstärkt, Naturwächter suchen mit Ferngläsern nach toten Vögeln“, sagte Jens-Uwe Schade vom Brandenburger Agrarministerium gestern in Potsdam. In dem Park war ein mit H5N1 infizierter toter Schwan entdeckt worden. Eine ebenfalls infizierte Wildente war im nahen Schwedt gefunden worden.

Die beiden Wildvögel werden noch im Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems untersucht. Frühestens morgen sei mit einer endgültigen Bestätigung zu rechnen, ob es sich bei dem Virus um die hochansteckende asiatische Variante handele, sagte Schade. Agrarminister Dietmar Woidke erklärte: „Wir gehen aber davon aus, dass es so ist.“ Erste Untersuchungen im Brandenburger Landeslabor Frankfurt (Oder) sowie auf Riems hatten dies ergeben.

Schade betonte, bisher sei kein für die Vogelgrippe typisches massenhaftes Tiersterben registriert worden. Trotzdem gelten die Seuchenschutzbestimmungen für die Geflügelhalter in der Region weiter. Die Bestände von 100 privaten Haltern mit 900 Tieren im Umkreis von jeweils drei Kilometern um die Fundstellen wurden gesperrt und tierärztlich untersucht.

Im Radius von jeweils zehn Kilometern wurden Beobachtungszonen eingerichtet, in denen das Nutzgeflügel strenger kontrolliert wird als üblich. In einer der Beobachtungsgebiete gebe es auch einen großen Tierhalter mit 24.000 Enten, sagte Schade. Für den Betrieb seien die Desinfektionsmaßnahmen verschärft worden. AP