Knackendes Gestein

FRACKING Unternehmen stellen Anträge für Schleswig-Holstein. Habeck bleibt bei Ablehnung

Fünf weitere Anträge auf Fracking in Schleswig-Holstein liegen dem Kieler Umweltministerium und dem Landesamt für Bergbau im niedersächsischen Clausthal-Zellerfeld vor. Dieses ist die auch für Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg zuständige Bergbaubehörde. Dabei handele es sich um vier neue und einen älteren, jetzt modifizierten Antrag, so das Umweltministerium.

Bei den Anträgen handelt es sich lediglich um das Abstecken von Gebieten, um Konkurrenten auszuschließen. Probebohrungen oder Fracking selbst müssen gesondert beantragt werden, beruhigt das Ministerium. Und weist darauf hin, dass die Landesregierung und der grüne Umweltminister Robert Habeck „umwelttoxisches Fracking strikt ablehnen“. Deshalb soll mit einer „landesplanerischen Veränderungssperre“ die bergrechtliche Erlaubnis von Fracking ausgeschlossen werden. „Es ist die falsche Technik zur Sicherung unserer Energieversorgung“, so Habeck.

Über den Bundesrat hatte Schleswig-Holstein im Mai eine Initiative für ein Verbot von Fracking gestartet. Damit würden auch Unternehmen gezwungen, „bei der Rohstoffförderung auf den Einsatz umweltschonender Technologien zu setzen“, so Habeck.

Beim Fracking werden mit hohem Wasserdruck tief liegende Gesteinsschichten aufgeknackt, so dass in Poren gelagertes Gas gefördert werden kann. Um die Fließfähigkeit zu erhalten, werden auch Chemikalien verwendet. Skeptiker befürchten unter anderem Gefahren durch Erdbeben und die Verunreinigung von Trinkwasser. Das größte beantragte Areal in Schleswig-Holstein liegt östlich von Hamburg unter dem Sachsenwald mit den Bismarck-Mineralbrunnen.  SMV