soundtrack

Womöglich werden Sie uns Unausgewogenheit vorwerfen, aber wir können ja nix dafür, dass gleich drei sehr empfehlenswerte Konzerte an diesem Donnerstag stattfinden. Und da sind dann noch nicht mal die bereits anderweitig gepriesenen Liars eingerechnet. Da ist etwa Bobby Hebb, der alte Mann des Souls, der seit Jahrzehnten immer nur als „der Typ, der ,Sunny‘ geschrieben hat“ einsortiert wird. Dabei gehen doch Hunderte von Songs auf Hebbs Konto, dabei war er schon Stepptänzer, bevor er in die Grundschule kam, dabei ist er mit den Beatles durch Amerika getourt, und dabei hat er doch gerade eine neue Platte veröffentlicht. Es gäbe also genug über ihn zu erzählen – wenn nur „Sunny“ nicht so ein verflucht guter Song gewesen wäre.

Mit Songs aus vergessenen Jahrzehnten beschäftigen sich auch die Three Normal Beatles. Die Band, deren Mitglieder ansonsten bei den Goldenen Zitronen oder Les Robespierres musizieren, covern sich durch ihre liebsten britischen Beatsongs, und das sind so viele, dass die Konzerte der Herren sich in verschiedene Etappen gliedern, die sich wiederum nicht selten zu vier und mehr Stunden addieren. Kommentiert von Sänger Klaus Ramkes launigen Akademikeranekdoten, verspricht das ein netter Abend für all jene zu werden, deren Herz für Bands wie die VIPs oder Kinks schlägt.

Mit diesen haben Mathieu Boogaerts und Françoiz Breut nichts am Chapeau. Dafür hat zumindest Frau Breut nachhaltigen Anteil daran, dass sich die französische Pop-Musik in ihren melancholischen Stücken zwischen Nico und Francoise Hardy ins neue Jahrtausend retten konnte. Herr Boogaerts engagierte sich erst später an diesem Vorhaben und geht weit elektronischer vor. Damit wird dieses Konzert sowohl Traditionalisten als auch Ikonoklasten mit French-Pop-Schwäche beglücken.

Unüberhörbare Spuren haben auch die Hara-Kee-Rees in der Musikgeschichte hinterlassen. Die Kölner Jungs kennen die Farfisa-trifft-Fuzzgitarren-Chose noch aus jenen alten Zeiten, in denen Bands wie die Miracle Workers und Chesterfield Kinds das wirlich erste paar Maraks auf deutschen Bühnen zerschlugen. Und das hat bleibende Schäden hinterlassen. Gregor Kessler

Bobby Hebb; Do, 9. 3., 20 Uhr, Mandarin CasinoThree Normal Beatles: Do, 9. 3. 23 Uhr, FleetstreetMathieu Boogaerts & Françoiz Breut: Do, 9. 3., 21 Uhr, FabrikHara-Kee-Rees: So, 12. 3., 22 Uhr, Hafenklang