TAG DES LEEREN GEHEGES
: Protest gegen Wilderei

LEIPZIG | Hübsche Figürchen aus Elfenbein, Nashornpulver oder Arznei aus Tigerknochen. Elfenbein und Nashorn sind nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF heute wertvoller als Gold. Die Wilderei habe gigantische Ausmaße angenommen. Am Mittwoch machten sich der WWF und mehrere deutsche Zoos daher bei einem Aktionstag für den Artenschutz und gegen Wilderei in Afrika stark.

Am „Tag des leeren Geheges“ standen im Leipziger Zoo statt der lebendigen Elefanten graue Holzsilhouetten im Freigelände. Aktionen gab es auch in den Zoos in Köln, Münster und im hessischen Kronberg. „In Asien gelten Elfenbein und Nashornpulver als Statussymbole“, sagte der Vorstand des WWF Deutschland, Eberhard Brandes. Vielfach seien Drogenbanden eingestiegen. „Sie sind bestens organisiert, haben Geld und modernste Waffen.“ Ihnen stünden die Ranger als letzte Schutzschilde für die Tiere oft fast machtlos gegenüber. Mit einer Postkartenaktion solle ihre Arbeit gewürdigt und ihnen Mut gemacht werden. Im vorigen Jahr starben weltweit 82 Wildhüter im Einsatz. 60 davon wurden ermordet.

Nach WWF-Angaben wurden 2011 rund 38,8 Tonnen illegales Elfenbein beschlagnahmt. Das entspricht etwa 4.000 toten Elefanten. In Zentralafrika hat sich der Bestand der Waldelefanten zwischen 2002 und 2011 Schätzungen zufolge auf weniger als 100.000 Tiere halbiert. In diesem Jahr wurden nach Angaben der Naturschützer in Südafrika bereits 536 Nashörner gewildert. Ein hoher Anstieg: 2007 waren es nur 13. (dpa)