Gymnasien: Abfuhr für Erdogan

Die Forderung des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan nach Einführung türkischer Gymnasien in Deutschland stößt in Berlin weitgehend auf Ablehnung. Das Erlernen der deutschen Sprache sei die Voraussetzung für Integration und Zukunftsfähigkeit junger Menschen, erklärte Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) am Donnerstag. Der CDU-Landesvorsitzende Frank Henkel bezeichnete Erdogans Forderung als „schädlich für die Integrationsbemühungen“. Auch für die Türkische Gemeinde in Deutschland hat die deutsche Sprache im Unterricht Priorität: „Wenn Herr Erdogan sagt, man müsse erst seine Muttersprache, also Türkisch, richtig lernen, um dann Deutsch zu lernen, ist das falsch“, sagte der Vorsitzende Kenat Kolat.

Erdogan hatte sich in einem Zeit-Interview für die Einführung türkischsprachiger Gymnasien ausgesprochen, da viele der in Deutschland lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln ihre Sprache nur selten beherrschten. (dpa)