Mehrere Explosionen auf indischem U-Boot

RÜSTUNG Schwerer Rückschlag für Delhis Versuch, ein modernes Bild seiner Streitkräfte zu zeichnen

BANGKOK taz | Erst erschütterten mehrere Explosionen Indiens Finanzmetropole Bombay (Mumbai), dann erhellte ein Feuerball stundenlang den Nachthimmel über dem Marinehafen der Stadt. Am Morgen bestätigte Indiens Regierung, dass es auf dem U-Boot „INS Sindhurakshak“ eine Explosion gab und es im Hafen gesunken ist. Ob es einige der 18 eingeschlossenen Marinesoldaten überlebten, blieb so unklar wie die Ursache.

Die „INS Sindhurakshak“ war voll mit Torpedos und Raketen bestückt. Marinechef D.K. Joshi räumte ein, dass Sicherheitsmechanismen, die im Fall eines Brandes eine Detonation der Sprengköpfe verhindern sollten, nicht funktioniert hätten. Schon 2010 war bei einem Brand auf dem Schiff ein Soldat getötet worden. Indien schickte das von Diesel- und Elektromotoren angetriebene U-Boot der Kilo-Klasse daraufhin zur Reparatur ins Herstellerland Russland. Erst in diesem Jahr wurde es wieder in Betrieb genommen. Indien hat zehn U-Boote dieser Klasse. In den letzten Tagen hatte Indien ein modernes Bild seiner Marine zu zeichnen versucht. Am Montag wurde der erste in Indien gebaute Flugzeugträger zu Wasser gelassen. Davor wurde der erste selbst gebaute Reaktor eines Atom-U-Boots gestartet. ZAS