„Räume erkämpfen“

Schwabinggrad Ballett zeigt „Business Punk City“

■ ist Bildungsreferentin und engagiert sich für den Euromayday und „Recht auf Stadt“. Foto: privat

taz: Frau Barz, wie sieht Ihre ideale Stadt aus?

Petra Barz: In einer idealen Stadt stellt man sich die Frage, wie das, was kollektiv geschaffen wird, so umverteilt werden kann, dass nicht nur ein paar einzelne Menschen daran verdienen. Insofern geht es im weitesten Sinn um Aneignung – darum, wie Menschen sich seit jeher Räume in einer Stadt erkämpfen und diese nutzen und gestalten.

Es geht also auch um Kampf?

Gut, in einer Stadt gibt es natürlich immer unterschiedliche Interessen, die miteinander ausgehandelt bis ausgekämpft werden müssen. Wir vom Schwabinggrad Ballett haben kein Interesse an einer Stadt, die einer reinen Standort- oder Investorenpolitik untergeordnet ist. Wir denken, dass jeder ein Recht auf Stadt hat.

Was bedeutet das für Sie?

Wir glauben, dass soziale Auseinandersetzungen immer mehr im Räumlichen stattfinden. Recht auf Stadt bedeutet, dass jeder ein Recht auf faire Verteilung dieser Räume hat und darauf, seinen Platz in der Stadt zu verteidigen. Darüber hinaus soll auch jeder an der Diskussion über das Thema teilhaben können: Ist die Stadt eine Fabrik? Ist es eine Stadt der Leidenschaften? Und welche Rolle spielen Subkulturen?

Wie bringen Sie das auf die Bühne?

Das Stück soll einige dieser sozialen Auseinandersetzungen thematisieren. Es ist kein klassisches Theaterstück, sondern eine Kombination aus Musik, Tanz und Wort. INTERVIEW: VANESSA BUFF

„Business Punk City“, das neue Stück des Schwabinggrad Balletts: 20 Uhr, Rote Flora, Schulterblatt