das wichtigste
: Israelis wollen vorwärts

Letzte Umfragen vor der Wahl in Israel sehen Kadima vorn. Hamas ruft Nahost-Quartett zu Gespräch auf

BERLIN dpa/rtr ■ Die Partei des amtierenden Premierministers Ehud Olmert tritt bei der israelischen Parlamentswahl ab heute als klarer Favorit an. In letzten Umfragen kann die Kadima (Vorwärts) mit mindestens 34 der 120 Parlamentssitze rechnen, berichteten Zeitungen. Die Arbeitspartei von Amir Perez lag mit 17 bis 21 Mandaten an zweiter Stelle, gefolgt vom Likud von Benjamin Netanjahu mit 13 bis 14 Mandaten.

Der Vorsprung der Kadima schrumpfte allerdings seit ihrer Gründung durch den inzwischen schwerkranken früheren Likud-Chef Ariel Scharon im Januar deutlich. Damals wäre sie auf 44 Mandate gekommen. Den Umfragen zufolge ist der Block rechtsorientierter und religiöser Parteien stärker geworden und kann laut Ma’ariv mit bis zu 59 Sitzen rechnen. Zur Wahl sind etwa fünf Millionen Wahlberechtigte aufgerufen. Abgestimmt wird nach Verhältniswahlrecht. Die Sperrklausel beträgt zwei Prozent.

Indes hat der designierte palästinensische Ministerpräsident Ismail Hanija von der Hamas das Nahost-Quartett zu Friedensgesprächen aufgerufen. Hanija appellierte auch an die Geberländer, ihre Hilfen für die Palästinenser fortzusetzen. Die neue Palästinenserregierung werde zu einem Dialog über eine Lösung des Nahost-Konflikts bereit sein, betonte er gestern. Er wolle alle Möglichkeiten erörtern, die die Region zur Ruhe kommen lassen könnten, sagte er zwei Tage vor der Vereidigung seines Kabinetts. Allerdings zeigte Hanija sich nicht bereit, Forderungen des Quartetts aus Vertretern von EU, UN, USA und Russland nach einer Abkehr der Hamas von Gewalt oder einer Anerkennung früherer Friedensvereinbarungen nachzukommen.