Wochenübersicht: Konzert
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Deerhoof: Magnet, So. 21 Uhr. AK: 10 €

Da macht man nichts falsch, wenn man als Freund von gepflegtem Wuschelkopf-Folk am heutigen Freitag zu Adam Green ins Tempodrom geht, und als Freund von gepflegtem Funk geht man heute zu Maceo Parker in den Tränenpalast. Da überschneidet sich wenig. Auch die Freunde von gepflegt angezogenem Pop stehen am Samstag mit Zoot Woman im 103 Club mit ihren Freunden herum, und die Freunde der großen Schlager-Parade am Sonntag im Velodrom sowieso. Hier treten Juliane Werding, Drafi Deutscher, Roland Kaiser, Mary Roos und weitere mehr an. „Alle Künstler singen live“, heißt es in der Werbung. Beginn 14.30 Uhr. Um 21 Uhr ist die Sause schon wieder vorbei. Das alles ist gut eingeführt, die Fangruppen haben sich längst ausgemendelt und sie wissen, in welchen Block sie sich sortieren müssen. Bei Lila Downs aber am Samstag im Kesselhaus könnte sich das Fachpublikum auch mal in die Quere kommen, wenn die Sängerin ihr Album „La Cantina“ präsentiert. Traditionsbewusst zu beiden Seiten der Grenze hin hat Downs es arrangiert, USA und Mexiko, mit einem Gastspiel des Tex-Mex-Stars Flaco Jimenez am Akkordeon und die Cumbias und Rancheras auch mal mit einer krachigen Gitarre so angeschärft, auf dass die Schnittmengen groß genug werden, damit darin gestandene und von Calexico über Mariachi-Musik aufgeklärte Indierocker mit ihrer Los-Lobos-Platte im Schrank gemeinsam mit den sonstigen Globalistas der Weltmusik tanzen können. Noch mehr Schnittmengen gibt’s bei Deerhoof: das Quartett aus San Francisco ist bestens geeignet für die Parteigänger von Sonic Youth, für Fachleute für Folklore Außerirdischer, für Japan-Fans (wegen der Sängerin) und für Freunde des aus dem Ruder laufenden Easy Listening sowieso. Spinnert schöne und zu wahrhaften Popsongs gebündelte Splitter, am Sonntag im Magnet.

Lila Downs: Kesselhaus, Sa. 20 Uhr. VVK: 18 €