Ein Haus für Hilfsbedürftige

WOHNEN II Der Stadtteilbeirat Sternschanze fordert ein leer stehendes Haus zu beschlagnahmen

„Laut Wohnraumschutzgesetz ist es möglich, Wohnungen zu beschlagnahmen“

MARC MEYER, ANWALT

Der Stadtteilbeirat Sternschanze hat die Bezirkspolitik in Altona gebeten, eine Nutzung des sogenannten Landschulze-Hauses an der Ecke Juliusstraße/Schulterblatt für die Unterbringung von hilfsbedürftigen Menschen zu ermöglichen. Insbesondere vor dem Hintergrund einer unzureichenden Zahl an Unterkünften für Wohnungslose und Flüchtlinge und des bevorstehenden Winters ist es aus Sicht des Gremiums geboten, verfügbaren Wohnraum nutzbar zu machen. Der Stadtteilbeirat kann durch seine Empfehlungen auf Politik und Verwaltung einwirken, seine Empfehlungen sind aber nicht bindend.

Das Haus an der Ecke Juliusstraße/Schulterblatt steht seit Jahren leer, da der Eigentümer Ernst-August Landschulze bisher keine Schritte unternommen hat, die Wohnungen zu vermieten. „Laut Hamburger Wohnraumschutzgesetz ist es möglich, diese Wohnungen zu beschlagnahmen und als Unterkunft für Hilfsbedürftige zu nutzen“, sagt der Rechtsanwalt Marc Meyer. Im Falle einer Beschlagnahmung durch die Stadt würde der Eigentümer entschädigt.

Mark Classen, Bezirksabgeordneter der SPD, hat bereits seine Zustimmung zu den Plänen signalisiert. „Ich kann mir die Unterbringung von Flüchtlingen und Wohnungslosen in diesem Gebäude sehr gut vorstellen“, sagt er. Der Politiker will den Vorschlag parallel zur Empfehlung des Beirates auch seiner Fraktion vorschlagen. Ob daraus ein zusätzlicher Antrag der Sozialdemokraten wird, ist noch nicht bekannt.  DOMINIK BRÜCK