Region will Lärm

Niederrheinische Bürgermeister fordern vom Land den Erhalt des Airports Weeze. Fluglärmgegner: Aussichtslos

KLEVE dpa/taz ■ Der Niederrhein macht sich stark für den Flughafen in Weeze. Der Bürgermeister der Stadt Rees, Bruno Ketteler (CDU), übergab gestern im Namen des Landrates und seiner Amtskollegen im Kreis Kleve NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) eine entsprechende Resolution. Es müsse im Interesse der Landesregierung sein, den Flughafen zu erhalten. „Dieses Interesse muss auch im Luftverkehrskonzept des Landes deutlich(er) zum Ausdruck kommen“, heißt es in dem Papier.

Die Vertreter der Region forderten die Landesregierung auf, „sich in diesem Sinne für den Erhalt der zivilen Nutzung einzusetzen und deutlich positiv auszusprechen“. Als „Euregionales Zentrum für Luftverkehr, Logistik und Gewerbe“ – so ein Konzept – könnten in den nächsten 15 Jahren am Airport rund 2.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Damit dieses Konzept aufgeht, müssten die notwendigen Voraussetzungen „durch eindeutige landesplanerische Festsetzungen geschaffen werden“. Auch die Interessen der vom Flugverkehr besonders betroffenen Bürger müssten angemessen berücksichtigt werden.

Die werteten die Resolution als „letztes Aufbäumen“ der Regionalpolitiker und wenig aussichtsreich. „Der Flughafen Weeze ist für das Land nicht wichtig“, sagte Ahmet Siegel von der Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm. Juristisch sei die Resolution ohnehin irrelevant.

Am 3. Januar hatte das Oberverwaltungsgericht in Münster die Genehmigung für die zivile Nutzung des Flughafens aufgehoben. Die Richter hatten ihre Entscheidung mit ungenügenden Lärmschutzabwägungen in der Genehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf begründet. Allerdings ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen. In 2005 waren in Weeze 600.000 Fluggäste abgefertigt worden.