Buchtipps

Deutschland

Eine konzertierte Aktion von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft will unsren in Selbstmitleid versunkenen Standort im Jahr der Fußball-WM als ideenpotentes Land ins rechte Licht rücken. Aus einem Ideenwettbewerb mit 1.200 Bewerbungen von Forschungseinrichtungen und Unternehmen, Projekten und kommunalen Einrichtungen, Museen und Universitäten wurden 365 Orte ausgewählt und in 365 Kurzkapitel in einen Reiseführer gepackt. Für jeden Tag des Jahres ein neuer Ort des Erlebens, ein Kreativzentrum, das vor Innovation strotzt. Ein Kessel Buntes zum Stöbern und Staunen mit flotten Überschriften wie „Herr Wilbert auf dem Allgemeinplatz“ über das deutsche Aphorismusarchiv im Aufbau in Hattingen oder „Beim Schweife des Kometen“ über die erste weltraumtaugliche Kamera für Kometenforschung in Lindau. Deutschland, da sind sie endlich, deine blühenden Ideenlandschaften!

GÜNTER ERMLICH

„Deutschland – Land der Ideen. 365 Orte und Veranstaltungen“. DuMont Reiseverlag, 391 Seiten, 9,95 €

Ins Hohenlohische

Dem Hohenloher Land, ganz im Nordosten Baden-Württembergs gelegen, nähert man sich klassischerweise von Norden. Immer an der Tauber entlang führt der Weg, wo die alten, hübschen tauberfränkischen Städtchen liegen. Der Kurort Bad Mergentheim, Weikersheim mit seinem Renaissance-Schloss, Creglingen, wo der Marienaltar von Tilman Riemenschneider zu bestaunen ist, und schließlich – geliebt und gehasst – die Bilderbuchidylle von Rothenburg ob der Tauber. Doch Hohenlohe bietet mehr, wie Brunhilde Bross-Burkhardt in ihrem selbstbewusst betitelten Taschenbuch „Hohenlohe. Der Reiseführer“ zu berichten weiß. Was macht man in Hohenlohe? Man wandert durch Flusstäler und altes Bauernland, fährt auf guten Fahrradwegen, sieht alte Städtchen, Klöster und Burgen, trinkt Wein, isst ländlich und ausgezeichnet – nicht nur „Blootz“, den deftigen Blechkuchen. MARC PESCHKE

Brunhilde Bross-Burkhardt: „Hohenlohe. Der Reiseführer“. Swiridoff Verlag, Künzelsau 2005, 192 Seiten, zahlr. Farb- fotos, ISBN 3899290194, 19,80 €