Master im Stellenstreichen

PROTEST Studierende und Mitarbeiter protestieren eine Woche lang gegen geplante Stellenkürzungen

„Eine Streichung von Stellen und Studiengängen ist für uns nicht hinnehmbar“

Tim Ruland, Asta Uni Bremen

Mit Flyern, Transparenten, Workshops, Aktionen und einer Vielzahl von Veranstaltungen hat am Montag an der Uni eine Protestwoche begonnen. Studierende und Uni-Mitarbeiter wollen auf die aus ihrer Sicht „dramatische Situation“ an der Universität aufmerksam machen und gegen Stellenkürzungen demonstrieren. Viele DozentInnen widmen deshalb in den nächsten fünf Tagen ihre Seminare im Sinne des Protests um, bei vielen Lehrenden wird statt des eigentlichen Stoffes die „Diskussion über Stellenkürzungen“ auf dem Seminarplan stehen.

Anlass des Protests sind Pläne der Uni, mehr als 80 wissenschaftliche Mitarbeiter-Stellen streichen zu wollen. Weil viele von ihnen in Teilzeit arbeiten, wären hiervon mehr als 100 Beschäftigte betroffen. In Verwaltung und Technik stehen weitere 50 Stellen auf der Streichliste.

Keine einzige Stelle zu streichen und „Solidarität mit den betroffenen Angestellten“, fordert hingegen Christoph Reis vom Studentischen Aktiventreffen. Die Auswirkungen wären „auch für alle Studierenden katastrophal“. Denn die zumeist mit Zeitverträgen ausgestatteten wissenschaftlichen MitarbeiterInnen bestreiten fast 80 Prozent der Lehrveranstaltungen an der Uni.

„Eine Streichung von Stellen und Studiengängen ist für uns nicht hinnehmbar“, sagt auch Tim Ruland vom Allgemeine Studierenden-Ausschuss (Asta). Dadurch würde sich eine durch Unterfinanzierung und Personalmangel gekennzeichnete Lage weiter verschärfen. „Unnötige Prestigeprojekte wie die Jacobs University“ würden laut Asta „über den Wirtschaftstopf künstlich am Leben“ gehalten, während die Uni aus Finanznot Stellen streiche.

Einen offenen Brief, der Lehrende und VerwaltungsmitarbeiterInnen zur Beteiligung an der Protestwoche auffordert, haben neben Asta und Aktiventreffen auch Studiengangsausschüsse aus verschiedenen Fachbereichen und politische Hochschulgruppen unterzeichnet.

Bis Freitag stehen nun Workshops, beispielsweise zum Siebdrucken oder Schneidern (“Wir kürzen, raffen und beschneiden“), auf dem Programm. Fotoaktionen mit Studierenden sollen die Auswirkungen der Kürzungen verdeutlichen, eine symbolische Spendensammlung auf dem Marktplatz am Mittwoch soll auf die „Mangelverwaltung“ an der Uni aufmerksam machen. Für Dienstag ist um 14 Uhr eine zentrale Informations-Veranstaltung im GW2-Gebäude angekündigt.  Dierck Wittenberg

Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter: http://blogs.uni-bremen.de/aktive2013/protestwoche/