Australien weist Diplomaten wegen Dubai-Mord aus

ATTENTAT Regierung in Canberra macht Israel für die Verwendung gefälschter Pässe verantwortlich

BERLIN taz | Nach Großbritannien hat jetzt auch Australien Konsequenzen aus dem Einsatz gefälschter Pässe bei der Ermordung des Hamas-Führers Mahmud Mabhuh in Dubai im Januar dieses Jahres gezogen. Auf Anweisung des australischen Außenministers Stephen Smith muss Israel innerhalb einer Woche ein Botschaftsmitglied aus Canberra abziehen. „Die hohe Qualität der gefälschten Pässe deutet darauf hin, dass ein Geheimdienst daran beteiligt war“, erklärte Smith. „Die australische Regierung habe keine Zweifel daran, dass Israel für die Fälschung der Pässe und deren Missbrauch verantwortlich war.“ Das Verhalten Israels sei nicht das einer „befreundeten Nation“. Kein Land könne einen Missbrauch seiner Pässe hinnehmen. Dennoch bleibe Australien ein enger Freund Israels.

Laut einer Untersuchung der australischen Polizei, die auch Nachforschungen in Israel durchführen konnte, gehörten die Pässe vier australischen Bürgern, die in Israel leben, aber mit dem Mord an Mabhuh nichts zu tun haben können. Nach dem Mord an dem Hamas-Führer in einem Hotel in Dubai hatten die dortigen Polizeibehörden den israelischen Geheimdienst Mossad für die Tat verantwortlich gemacht. Laut diesen Angaben wurden bei der Operation Pässe aus Frankreich, Irland, Großbritannien, Australien und Deutschland benutzt. Die israelische Regierung hat dagegen stets erklärt, es gebe keine Beweise dafür, dass der Mord an Mabhuh von Mossad-Agenten ausgeführt worden sei. Ein Video der Agenten kurz vor dem Mord an Mabhuh ist seit Monaten auf YouTube zu betrachten. GB