Eine Million von der SPD

GELD Die entlassenen Mitarbeiter der „Frankfurter Rundschau“ kommen früher an Abfindungen

Die SPD-Medienholding DDVG sorgt dafür, dass ehemalige Mitarbeiter der Frankfurter Rundschau (FR) schneller abgefunden werden. Das Unternehmen stelle ein Darlehen in Höhe von einer Million Euro für die Vorfinanzierung von Abfindungsansprüchen zur Verfügung, sagte DDVG-Geschäftsführer Jens Berendsen. Rund 360 der insgesamt 450 Mitarbeiter aus Verlag und Druckerei hatten im Frühjahr durch die Insolvenz des Druck- und Verlagshauses Frankfurt ihren Job verloren. Die DDVG und die Mediengruppe M. DuMont Schauberg waren Hauptgesellschafter des Unternehmens.

Das Geld solle spätestens am Ende des Insolvenzverfahrens an die DDVG zurückgezahlt werden, erklärte die Gewerkschaft Ver.di. Wegen des laufenden Insolvenzverfahrens hätten die gekündigten Mitarbeiter möglicherweise erst in einigen Jahren mit Auszahlungen rechnen können, die dann gegebenenfalls auf das Arbeitslosengeld II angerechnet worden wären. Durch die Vorfinanzierung gewährleiste die DDVG, dass ein Viertel der vereinbarten Sozialplanleistungen ausgezahlt werden kann.

Die DDVG übernehme damit soziale Verantwortung, erklärte Ver.di. DuMont lehne es dagegen weiter ab, sich ebenfalls an der Vorfinanzierung zu beteiligen.

Nicht profitieren werden von dem Geld der DDVG nach Angaben der SPD-Holding diejenigen ehemaligen Beschäftigten der FR, die bereits vor der Insolvenz einen Auflösungsvertrag unterzeichnet hatten und immer noch auf Auszahlung ihrer Abfindungen warten.

Die FR hatte 2012 Insolvenz angemeldet. Die Markenrechte und die Abodatei wurden an die neu gegründete Frankfurter Rundschau GmbH verkauft, an der die Frankfurter Societät und die Frankfurter Allgemeine Zeitung 90 Prozent der Gesellschafteranteile halten. 10 Prozent hält die Karl-Gerold-Stiftung. (epd)