Millionen-Buße gegen Krabben-Händler verhängt

KARTELLVERFAHREN Vier Großunternehmen müssen wegen Kungelei 28 Millionen Euro Strafe zahlen

Wegen Preistreiberei und unerlaubter Zusammenarbeit müssen vier Nordseekrabben-Händler insgesamt rund 28 Millionen Euro Strafe zahlen. Auf das deutsche Unternehmen Stührk aus dem schleswig-holsteinischen Marne entfallen dabei rund 1,1 Millionen Euro, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte.

Gemeinsam mit den niederländischen Firmen Heiploeg, Klaas Puul und Kok Seafood hält Stührk laut EU-Kommission einen Marktanteil von etwa 80 Prozent in Europa. Die Abstimmung der Krabbenpreise für Einzelhändler wirke sich ganz direkt auf die Endverbraucherpreise aus, hieß es in der Mitteilung der Brüsseler Behörde. Und die unerlaubte Zusammenarbeit zum Schaden von Konkurrenten und Verbrauchern ist in Europa verboten. Die Unternehmen sprachen aber laut EU-Kommission zwischen 2000 und 2009 Preise und Mengen ab. Nicht an allen Absprachen waren immer alle vier Firmen beteiligt.

„Es ist erstaunlich, wie detailliert die Nordseegarnelen-Händler im Rahmen ihrer häufigen Kontakte vertrauliche Geschäftsinformationen erörterten“, erklärte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia.

Die beanstandete Kungelei betraf den Verkauf von Nordseekrabben in Belgien, Frankreich, Deutschland und in den Niederlanden. Das schleswig-holsteinische Unternehmen Stührk traf demnach Preisabsprachen für den deutschen Markt von März 2003 bis November 2007. Das Unternehmen Klaas Puul geht straffrei aus, weil es das Kartell meldete.  (dpa)