Nach Minus im Jahr 2009 wächst der Biomarkt wieder

LEBENSMITTEL Ausgaben stiegen von Januar bis April gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,2 Prozent

BERLIN taz | Die Menschen in Deutschland geben wieder mehr für Biolebensmittel aus. „Von Januar bis April stiegen die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,2 Prozent“, sagte Experte Helmut Hübsch vom Marktforschungsinstitut GfK Panel Services der taz. Rund 3,3 Prozent der insgesamt umgesetzten Nahrungsmittel und Getränke waren demnach Bioware.

Für die Ökobranche sind das trotz der niedrigen Zahlen gute Nachrichten: Zuletzt war der Umsatz nach einem langen Boom gesunken – um etwa 1 Prozent im Gesamtjahr 2009. Der Marktanteil stagnierte bei 3,2 Prozent.

Anfang dieses Jahres habe Öko sich besser geschlagen als die konventionelle Branche, erklärte Hübsch, denn die Ausgaben für den gesamten Lebensmittel- und Getränkemarkt seien um 1,8 Prozent geschrumpft.

Besonders profitierten die Biofachgeschäfte. Sie nahmen laut GfK 10,9 Prozent mehr ein als vor einem Jahr. Konventionelle Lebensmittelgeschäfte und Drogerien dagegen machten nur 1,7 Prozent mehr Umsatz mit Bioprodukten. Zu dieser Gruppe gehören auch die Discounter, die bisher die meisten Ökolebensmittel verkauft haben. Andere Vertriebswege wie Reformhäuser und Hofläden fuhren im Schnitt ein Minus von etwa 5 Prozent ein.

Die GfK-Zahlen sind die zuverlässigsten Daten zum Biomarkt, die es gibt. Das Unternehmen analysiert dafür die Einkäufe von 30.000 repräsentativ ausgewählten Haushalten. JOST MAURIN