Ölkonzern Lundin droht Verfahren

SCHWEDEN Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen im Sudan

STOCKHOLM taz | Der „Ecos“-Rapport über die Aktivitäten des Ölkonzerns „Lundin“ im Sudan (siehe taz v. 10. Juni) kann zu einem Verfahren gegen Schwedens Außenminister Carl Bildt wegen Verdachts auf Verstöße gegen das Völkerrecht führen. Die Polizeizeitung Polistidningen zitierte am Donnerstag in ihrer Webausgabe Quellen aus Polizei und Staatsanwaltschaft, wonach die Einleitung einer förmlichen Voruntersuchung bevorstehen soll.

Er sei schon seit Monaten mit „Ecos“ in Kontakt gewesen, teilte Staatsanwalt Magnus Elving von der Staatsanwaltschaft für internationale Verfahren mit. Sollte es zu einer Untersuchung kommen, werde diese sich gegen „konkrete Personen“ richten. Außenminister Bildt saß zeitweise während der Periode, in der die von „Ecos“ geschilderten Taten, die unter anderem 12.000 Menschenleben kosteten, begangen worden waren, in der Konzernführung von „Lundin“. Über seine Pressesekretärin verweigerte Bildt einen Kommentar zur Schuldfrage. Eine gerichtliche Untersuchung würde er jedoch begrüßen. RWO