VUVUZELA
: Bafana-Dingsda! Hurra!

Keine Afrika-Liebhab-, sondern eine Fußball-WM

DENIZ YÜCEL

Was für ein Auftritt! Nach dem fabelhaften 1:1 der fabelhaften Südafrikaner gegen überschätzte Mexikaner darf es endlich gesagt werden: Das ist keine Afrika-Liebhab- oder Rainbow-Nation-Applaudier- oder Probleme-Schlimmfind-Weltmeisterschaft. Das ist eine Fußball- – ja, Fußball! – Weltmeisterschaft.

Und wer darf sich am meisten darüber freuen? Südafrika! Bafana-Dingsda! Hurra! Ganz klar: Südafrika ist bisher eine der besten Mannschaften des Turniers.

Blamage für alle Pseudoexperten: Sie hatten den Südafrikanern Pest, Cholera und Vorrunden-Aus an den Hals gewünscht, hatten geglaubt, der Afrikaner kriegt das mit der WM sowieso nicht hin. Anstatt jetzt ihre Fehler einzugestehen, nörgeln diese ewigen Nörgler über den Lärm der Vuvudingsdas.

Und? Sollen sie doch!

Auch wenn Bafana-Dingsda am Ende viel Pech hatte und es nicht für einen Sieg gereicht hat – Siphiwe Tshabalala (25) und seine Jungs haben toll gekämpft, uns eine große Freude gemacht. Und das war erst der Anfang! So sehen Sieger aus, Tshabalala!

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Die weltmeisterschaftlichste Weltmeisterschaft der Welt beweist: Überall haben die Pleitegriechen geprasst, nur beim Fußballspiel nicht. Das ist das Gegenteil von Lotterleben und Sonnenschein, das ist mieser Discounterfußball! Nicht einmal den hässlichen, aber effektiven Betonfußball (Europameister 2004) können die noch.

Aber wer zahlt eigentlich das Gehalt der Nichtskönner-Griechen und von Trainer Otto Rehhagel (71, 750.000 Euro im Jahr)?

Ganz Europa! Vor allem: Wir! Aber wofür? Warum hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (55) bei der Megahilfe für die Schnorrer-Griechen (22,4 Milliarden!) nicht wenigstens diese Bedingung gestellt: Liebe Lieblings-Griechen, wir helfen euch liebend gern aus der Patsche. Aber dafür müsst ihr euch einen ordentlichen Trainer holen – Portugiesen-Rüpel-Maurinho (47), Holland-Tüfftler Hiddink (63) oder Sommermärchen-Klinsi (45)! Und anständig Fußball spielen! Und wenn ihr das nicht könnt, überlasst euren WM-Platz einem würdigeren Team!

Zum Beispiel: Ägypten (dreimal hintereinander Afrika-Meister), Türkei (Last-Minute-Thriller-Fußball), Irland (durch Handspiel von Franzosen-Trickser Henry rausgeworfen), Iran (mutiger Protest mit grünem Protest-Band), Russland (tolle Spieler), Kroatien (tolle Trikots) … Sie alle hätten uns mehr Spaß gemacht als der Otto-Katalog von 1984. Zum Einschlafen und Abgewöhnen! Pfui!

Zum Glück haben die schnuckelig-tapferen Parks, Kims & Lees (21-33) diese 10-Minuten-Irgendwie-Rumpel-Kicker-Griechen geknackt (2:0). Dafür: Vielen Dank! Und hoffentlich werden Messi & Co ihnen den Rest geben. Denn für so was wurde die Fußball-Weltmeisterschaft nicht erfunden! Und die Griechenland-Hilfe auch nicht!

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Ein Wort zu Englands Torwart-Trottel Robert Green (30): Natürlich sah das nicht gut aus, wie er das Schüsschen von Dempsey (27) reinkullern ließ. Und natürlich war das nicht nett von den US-Boys, wie sie danach nur noch versucht haben, den armen „Greenkeeper“ (Platzwart beim Golf) zu treffen.

Aber, liebe Freunde von der Insel: Green war immer noch der Beste von euch. Rambock-Heskey (32, 88 kg) trifft den US-Torwart, aber nicht das Tor. Raffke-Lampert (31, 190.000 Euro pro Woche) kann keinen Pass über 10 Meter schlagen. Riese-Crouch (29, 2,01m) stolpert nur vor dem Tor herum. Lass den armen Greenkeeper in Ruhe. Und denkt nach: Wer hat’s erfunden? Ihr könnt’s doch. Oder?