Birma? Myanmar? Burma? Ja was denn nun?

Sag, wie du dieses südostasiatische Land nennst, und alle wissen, wo du politisch stehst. So war das bisher: Da sprachen Regimegegner nur von Birma (deutsch) oder Burma (englisch), Juntafreunde nur von Myanmar. Ganz so schwarz-weiß war das zwar nicht, denn Diplomaten waren daran gebunden, das Land so zu nennen, wie es bei der UNO heißt. Aber klar war auch, dass die nicht vom Volk legitimierten Militärs das Land 1989 einfach in Myanmar umbenannt hatten. So gaben sie sich ein antiwestliches Image und stellten ihre Gegner, die an dem aus der Kolonialzeit stammenden Landesnamen festhielten, als Handlanger des Auslands dar. Dabei bedeuten die drei Namen alle das gleiche: Land der Bamar, wie Birmanen in ihrer Sprache heißen.

Für die elf jungen Journalisten aus diesem Land, die vom 9. bis 17. November am ersten Myanmar-Workshop der taz Panter Stiftung teilnahmen, war der Namensstreit erfrischenderweise kein Thema. Ihr Tenor: „Wir haben wichtigere Probleme.“ Einige davon beschreiben sie hier exklusiv für die taz. Die KollegInnen kamen, um in Berlin Anregungen über die Rolle der Medien in einer Demokratie, über den Umgang mit diktatorischer Vergangenheit und das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen zu bekommen. Auch für uns Gastgeber war der Besuch anregend, nicht nur beim Ländernamen. SVEN HANSEN