Die Zukunft des Abwassers

ÜBERSEESTADT Bremens privatisierter Wasser-Entsorger zieht an die Hafenkante. Ende 2015 soll dort ein energieeffizienter Neubau Hansewasser ermöglichen, klimaneutral zu wirtschaften

Umziehen werden die 200 Mitarbeiter, die das Bremer Abwasser von Gröpelingen aus verwalten

Hansewasser geht in die Überseestadt: Spätestens im Dezember 2015 will Bremens Abwasser-Entsorgung ein neues Verwaltungsgebäude an der Hafenkante beziehen.

Der 5.000 Quadratmeter große Neubau soll besonders energieeffizient ausfallen und zum Unternehmensziel beitragen, ab 2015 klimaneutral zu wirtschaften. Das betonte Sprecher Oliver Ladeur gegenüber der taz. Klimaschutz sei für Hansewasser „nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Verpflichtung“.

Als „großen Zwischenschritt“ bezeichnet das Unternehmen etwa, dass die Kläranlage Seehausen ab kommendem Jahr energieautark arbeiten wird. In Sachen Energieeffizienz wird die Verwaltung ein Jahr darauf nachziehen.

Das neue Gebäude in der Überseestadt sei „an den höchsten Energie- und Klimaschutzstandards ausgerichtet“, es soll die Kriterien für das Umweltzeichen der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erfüllen. Geplant ist beispielsweise die Nutzung von Regenwasser für die Sanitäranlagen. Für frisches Klima im Gebäude werden wassergekühlte Betondecken sorgen, der Strom soll aus Windkraft stammen.

Umziehen werden die 200 Mitarbeiter, die das Bremer Abwasser vom Schiffbauerweg in Gröpelingen aus verwalten. Nicht betroffen sind hingegen der Standort Pumpwerk Findorff sowie die Kläranlagen in Farge und Seehausen. Gegenüber dem alten Standort in Gröpelingen wird der Neubau rund doppelt so viel Platz bieten. Dennoch geht Hansewasser davon aus, dass „wir nicht mehr zahlen“ als bislang, so Ladeur.

Denn das alte Gebäude habe einen hohen Instandhaltungs- und Energiebedarf. Die Energiekosten würden künftig um zwei Drittel geringer ausfallen. Die Posten Umzug und notwendige Neuanschaffungen seien in die neutrale Kostenkalkulation eingerechnet.

Der Neubau entseht unter der Ägide der Hamburger Projektentwicklungsfirma DS-Bauconzept, die Planung liegt bei dem international tätigen Architektur-Büro Winking und Froh. Grundlage für den Umzug ist ein Gebäudemanagement-Vertrag.

Die DS-Bauconcept ist Eigentümerin des Grundstücks im Überseehafen, Hansewasser wird dort als Mieterin einziehen. Das alte, Gröpelinger Verwaltungsgebäude wurde ebenfalls von der Projektentwicklungsgesellschaft aufgekauft. DIERCK WITTENBERG