KOMMENTAR: GERNOT KNÖDLER ÜBER DEN SCHELLFISCHTUNNEL
: Unnötig halsbrecherisch

Der Antrag in der Bezirksversammlung, muss wie eine Werbung für die Moorburg-Trasse wirken

CDU und GAL in Altona haben vorgeschlagen, die vorerst gescheiterte Fernwärmetrasse für das Kohlekraftwerk Moorburg in den Schellfischtunnel zu verlegen. Weiß der Teufel, was sie dabei geritten hat! Ohne Not machen sie sich zu Anwälten eines Vorschlags, der zwar ehrenwert ist, der sie aber viele Sympathien kosten dürfte.

Schwarz-Grün in Altona hat damit keine neue Idee. Vattenfall prüft sie in Absprache mit der Stadtentwicklungsbehörde schon seit Wochen. Zu beantragen, die Behörde möge prüfen, ob die Leitung im Tunnel machbar wäre, ist sinnlos.

Mehr noch: Sie ist schädlich. Denn der öffentliche Auftritt, der mit einem Antrag in der Bezirksversammlung verbunden ist, muss wie eine Werbung für die Moorburg-Trasse wirken. Da hilft auch nicht der Vorbehalt, dass Kohle-Fernwärme prinzipiell kritisch zu sehen sei.

Viele WählerInnen und die GAL selbst hätten das Kraftwerk am liebsten verhindert. Der grüne Staatsrat Christian Maaß hat versucht, Vattenfall von dem Fernwärme-Plan abzubringen. Einige glauben, sie hätten den Kampf noch nicht verloren und nutzen die Fernwärmetrasse als Vehikel dafür.

Der Altonaer Vorstoß fördert eine Idee, die den Konflikt entschärfen könnte. Vom Standpunkt des Gemeinwesens aus gesehen, ist das lobenswert. Politisch ist es Selbstmord.