Ostafrika-Gipfel vermeldet guten Willen und setzt Frist

SÜDSUDAN Hauptkontrahenten bleiben Gipfel fern. Dort drohen Nachbarstaaten Maßnahmen an

NAIROBI/BERLIN rtr/taz | Südsudans Regierung hat nach knapp zwei Wochen Bürgerkrieg angeblich in eine sofortige Einstellung der Kämpfe eingewilligt. Dies vermeldeten jedenfalls am Freitagnachmittag die Teilnehmer eines Sondergipfels der Regionalorganisation Igad (Intergovernmental Authority on Development) in Kenias Hauptstadt Nairobi. „Igad begrüßt die Verpflichtung der Regierung der Republik Südsudan zu einer sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten“, hieß es. Südsudans Ex-Vizepräsident Riek Machar, Hauptwidersacher der Regierung, sei ebenso wie andere Parteien „aufgefordert, ähnliche Verpflichtungen einzugehen“.

Die Tragweite dieser Erklärung bleibt unklar, da weder Riek Machar noch Südsudans Präsident Salva Kiir am Gipfel teilnahmen. Machar fordert von Südsudans Regierung bedingungslose Direktverhandlungen und hat dafür eine Delegation benannt, die die wichtigsten verhafteten Oppositionspolitiker einschließt. Kiir hat im Prinzip Gespräche zugesagt, will jedoch offenbar erst die von meuternden Soldaten besetzten Städte Südsudans zurückerobern. Eine Teilnahme am Treffen in Nairobi sagte er kurzfristig unter Verweis auf die Lage im Land ab.

Die Igad-Gipfelteilnehmer in Nairobi gaben den Kontrahenten vier Tage Zeit – also bis Jahresende – um die Kämpfe einzustellen. Andernfalls werde man über weitere Schritte nachdenken. Die Kämpfe im Südsudan dauerten derweil an und konzentrierten sich auf die Stadt Malakal. D. J.