Köhler würdigt Zentrum für Folteropfer

Bundespräsident besucht Berliner Institution, die seit 1992 Opfern staatlicher Gewalt aus aller Welt hilft

Bundespräsident Horst Köhler hat am UN-Welttag gegen Folter das Engagement des Behandlungszentrums für Folteropfer (bzfo) in Berlin gewürdigt. Hier werde gute Arbeit geleistet, sagte Köhler am Montag bei einem Besuch der Einrichtung auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses Moabit.

Mit Blick auf den oftmals unsicheren Aufenthaltsstatus der Folteropfer während ihrer Behandlung in Deutschland, sagte Köhler, dieses Problem müsse im Rahmen der Integrationsdebatte gelöst werden. „In jedem Fall“ müsse sichergestellt sein, dass Flüchtlingskinder „Zugang zu Bildung und Betreuung“ haben. Mit seinem Besuch in dem Zentrum wolle er demonstrieren, dass sich Deutschland im Kampf gegen Folter engagiert.

Das bzfo wurde 1992 gegründet und bietet Opfern organisierter staatlicher Gewalt bei körperlichen Leiden, seelischen Schädigungen und psychosomatischen Störungen Hilfe an. In dem Zentrum werden den Angaben zufolge jährlich über 400 traumatisierte Flüchtlinge und Asylbewerber aus über 30 Ländern behandelt. Die Kosten in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro im Jahr werden derzeit zu 50 Prozent durch öffentliche Zuwendungen und zu 50 Prozent durch Spenden finanziert. epd