„Chance zum Aufhören“

ÖDP will absolutes Rauchverbot per Volksentscheid

■ Die Pastorin ist in der ÖDP, weil diese Konzernspenden ablehne und öko-soziale Themen konsequent zu Ende denke.Foto: ödp

taz: Was haben Sie gegen Raucher, Frau Häggberg?

Nichts. Aber ganz viel gegen den gesundheitsschädlichen Rauch.

Es gibt doch schon ein Rauchverbot in Hamburger Kneipen, zumindest in den größeren.

Das wird unterlaufen, indem Nebenräume zu Lagerflächen deklariert werden. Wir fordern eine absolut rauchfreie Gastronomie.

Verkraften das alle Wirte?

Ich glaube schon. Auch die klassischen Ecklokale werden neue Gäste finden.

Bevormunden Sie nicht die Raucher?

Deren Freiheit endet dort, wo die Freiheit der Nichtraucher anfängt. Das sind die Schwächeren. Ich selbst kann mit Raucherfreunden nicht ins Kino, weil sie so unfrei sind, immer rauchen zu müssen. Jetzt haben sie eine Chance zum Aufhören.

Heißt Ihr nächster Feind Alkohol?

Möglicherweise. Er senkt die Hemmschwelle zur Gewalt und gefährdet so auch andere.

Ist es die Lösung, den Menschen alles zu verbieten?

Wir sind keine Verbotspartei! Nur zwischendurch etwas radikal. Wenn freiwillige Auflagen nicht helfen. In den eigenen vier Wänden kann sich jeder umbringen, mit was er will.

Geht es Ihnen mit Ihrem Vorstoß nicht auch um die Profilierung der ÖDP?

Natürlich suchen wir als Partei Wege abseits der Bürgerschaft, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Aber wir wollen vor allem eine gesellschaftliche Debatte anstoßen. INTERVIEW: WDE

Anmeldung der Volksinitiative: 10.30 Uhr, Rathaus, Senatskanzlei