: … geht es um das braune Schleswig-Holstein

Zwei dunkle Schatten wirft der Nationalsozialismus auf Schleswig-Holstein, Stammland der NSDAP ab 1933: Der erste beginnt bei den Reichstagswahlen, denn reichsweit wurde hier am braunsten gewählt. „Schleswig-Holstein war das zentrale Land für den Aufstieg der Nationalsozialisten“, sagt der Kieler Historiker Harald Schmid. Um 19.30 Uhr spricht er im Prinzenpalais in Schleswig aber vor allem über den zweiten Schatten: Den späteren Umgang des Landes mit der NS-Vergangenheit. Dabei zeigt er, wie sich ein „ausgefuchstes Netz“ an geflüchteten Nazis gegenseitig deckte und nach Kriegsende wieder zur Karriere verhalf. Ein prominentes Beispiel ist der Leiter des NS-Euthanasieprogramms Werner Heyde, der als Dr. Sawade bis 1959 als Arzt in Flensburg praktizierte. Außerdem spricht heute Abend der Historiker Rainer Hering über die Rolle der Nordelbischen Kirche, die sich bis zur Wanderausstellung „Als Jesus arisch wurde“ im Jahr 2001 immer wieder der eigenen NS-Geschichte verweigert habe.