„Wir bieten Kulturgut“

Computerspielfirma zahlt Förderkredit zurück

gründete nach dem Studium der Medieninformatik mit zwei Kommilitonen die Computerspielfirma Northworks Foto: Privat

taz: Herr Kaddatz, Sie überreichen der Kultursenatorin heute öffentlich 100.000 Euro. Wofür?

Sascha Kaddatz: Wir zahlen damit einen Förderkredit zurück. Den haben wir 2006 als neu gegründete Computerspielfirma bekommen und vor allem in Personal investiert. Drei Gründer gab es. Heute haben wir 14 festangestellte Vollzeitkräfte. Neben neuen Arbeitsplätzen bieten wir aber auch ein Kulturgut.

Ihre Spiele funktionieren nur im Internet. Warum?

So kann man überall, auch im Urlaub oder bei der Arbeit spielen.

Bis der Chef es merkt.

Unsere Sportspiele brauchen nur wenig Zeit, so eine halbe Stunde in der Woche.

Wie verdienen Sie damit Geld?

Unser Fußball- oder Basketballmanager ist kostenlos. Eigene Vereinslogos und andere Erweiterungen der Spielfreude kosten.

Erst anfixen, dann abkassieren?

So seh ich das nicht. Wir unterscheiden uns von anderen Onlinespielen. Bei uns kann man keine hunderte Euros verspielen. Etwa 80 Prozent unserer knapp einer Million intensiven Spieler weltweit nutzen die Spiele gratis, das macht auch Spaß.

Tabellen studieren, Spielerwerte vergleichen – das klingt mehr nach Buchhaltung.

Wir simulieren den Alltag eines Sportmanagers. Aber optisch ansprechend, in netter Community. Unser größten Märkte sind die Türkei, Polen und Deutschland. Das ist schon spannend.

Wie viele Frauen spielen mit?

Etwa zehn Prozent der Spieler sind bei uns mit weiblichem Geschlecht registriert. Es ist eher ein Männerhobby. Interview: WDE