Gedenkfeier in Argentinien

BUENOS AIRES afp ■ Tausende Argentinier haben in Buenos Aires des Jahrestags des Anschlags auf ein jüdisches Kulturzentrum gedacht, bei dem vor zwölf Jahren 85 Menschen getötet wurden. Am Dienstagabend erklangen zum Zeitpunkt des Bombenattentats in der argentinischen Hauptstadt Sirenen, bei der Gedenkfeier wurden die Namen der Opfer verlesen. Die Attentäter selbst oder ihre Hintermänner konnten nie ermittelt werden. „Die Ermittlungen sind zum Erliegen gekommen“, kritisierte der Präsident des argentinischen jüdischen Verbandes (Amia), Luis Grynwald, in seiner Rede vor den 8.000 Angehörigen der Opfer. Im vergangenen November hatte ein argentinischer Richter ein Mitglied der libanesischen Hisbollah beschuldigt, das Selbstmordattentat verübt zu haben. Die jüdische Gemeinde macht den Iran für die Anschläge verantwortlich. Teheran und die Hisbollah haben die Anschuldigungen zurückgewiesen. Gegen die argentinische Regierung sind mehrfach Vorwürfe laut geworden, sie behindere die Ermittlungen. Auch ein Anschlag auf die israelische Botschaft im Jahr 1992 mit 22 Toten ist bis heute ungeklärt.