Gegenwind für DLRG

BLANKENESE Wegen mangelnder finanzieller Unterstützung gibt es vorerst keine Wachstation

„Ein Neubau ist notwendig, die bestehende Station auf der Unterelbe ist veraltet“

KAY MAASS, TECHNISCHER LEITER

Seit 2005 hat die DLRG Altona eine neue Wachstation am Strand vor Blankenese geplant. Am Anleger „Op’n Bulln“, auf Höhe der Strandperle, sollte ein drei Meter hohes, zweistöckiges Gebäude entstehen. Doch diese Pläne liegen nun auf Eis.

Seit der Weltwirtschaftskrise sind nacheinander alle Investoren, darunter viele Reeder aus dem Hamburger Hafen, abgesprungen. Eine Spende der Rothermann-Stiftung über 100.000 Euro musste wegen der Verzögerungen wieder zurückgegeben werden. Etwa 300.000 Euro seien für die Umsetzung nötig, sagte Kay Maaß, technischer Leiter der DLRG Altona.

„Ein Neubau ist notwendig, denn wir haben auf der Unterelbe nur eine uralte Station am Anleger Wittenbergen.“ Die sei außerdem zu weit entfernt, es brauche zu lange, um ans obere Ende des Elbstrandes zu fahren und gegebenenfalls dort Menschen zu retten. „Im September 2009 ist die Genehmigung verfallen, weil wir nicht schnell genug mit der Umsetzung waren“, sagt Maaß, „seitdem haben wir das Projekt quasi ad acta gelegt“.

Im Hamburger Senat begrüßte man noch in der vorigen Woche die Planung einer neuen Station. Finanzielle Unterstützung wurde aber nicht zugesichert, da die Elbe als Badegewässer eigentlich nicht geeignet sei. Alexander Schwertner von der Hafenaufsichtsbehörde HPA erklärt: „Die Sicherheit spielt für uns natürlich eine große Rolle, wir haben Interesse an einer solchen Station. Es ist aber die Sache der DLRG, diese umzusetzen.“ Nicht nur die Finanzierung ist das Problem der DLRG. Man stößt auf Widerstand der Anwohner des Elbstrandes. „Es gab eine Unterschriftenliste, die in der Strandperle auslag“, sagt Maaß. Er sei sich nicht sicher, wie weit die Anwohner gehen würden, wenn ein Gebäude der DLRG ihnen die Sicht auf den Strand versperren würde. DEBORAH LÖFFLER