Umkämpfte Grenzregion

Der Süden Libanons ist seit 1967 ein Konfliktherd. Damals, nach dem Fünftagekrieg, räumte die libanesische Regierung im Süden des Landes palästinensischen Flüchtlingen eine Zufluchtsstätte an ihrer Grenze zu Israel ein. Bis Ende der 90er-Jahre gingen von diesem Gebiet immer wieder Angriffe auf Israel aus, die mit Vergeltungsschlägen beantwortet wurden. Ab Mitte der 80er-Jahre gingen die Attacken vor allem von der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah aus.

1978 marschierte Israel in den Südlibanon ein und besetzte das Gebiet drei Monate lang. Zuvor hatten palästinensische Terroristen 38 Israelis getötet. Nach dem Abzug Israels beschloss der UN-Sicherheitsrat die Aufstellung einer Friedenstruppe im Südlibanon, die United Nations Interim Force in Lebanon.

Im Libanon-Krieg 1982 drangen israelische Truppen bis Beirut vor.

Nach dem Truppenabzug 1985 beanspruchte Israel eine zehn Kilometer breite Sicherheitszone im Südlibanon. Sie wurde hauptsächlich von der mit Israel verbündeten Südlibanesischen Armee (SLA) kontrolliert.

Im Mai 1988 rückten israelische Soldaten für 48 Stunden in den Südlibanon vor, um nach Terroristen zu suchen. Dabei starben mindestens 40 Kämpfer der Hisbollah und drei israelische Soldaten.

Im Juli 1993 begann die „Operation Abrechnung“ mit Luftangriffen im Südlibanon. Zuvor waren nordisraelische Ortschaften mit Katjuscha-Raketen beschossen worden. Mindestens 120 Libanesen und drei Israelis starben.

Nach Raketenangriffen der Hisbollah zerstörten israelische Kampfhubschrauber im April 1996 das mutmaßliche Zentrum der Hisbollah in Beirut.

1998 stimmte Israels Kabinett der UN-Resolution 425 zu, die den Abzug der Truppen aus dem Südlibanon forderte.

Am 24. Mai 2000 zog sich Israel zurück, ebenso die verbündete Südlibanesische Armee. Die Hisbollah rückte nach. Schon am 7. Oktober 2000 entführte sie drei israelische Soldaten. Auf deutsche Vermittlung hin kam es am 19. August 2003 zum Austausch der Entführten gegen Hisbollah-Mitglieder. DPA