Luftreinhaltekommission Blumenthal
: Gestank und Misstrauen bleiben

Die Arbeit der Luftreinhaltekommission Blumenthal, formulierte Moderator Hans-Christoph Hoppensack, sei von Anfang an von einem „Dilemma“ geprägt gewesen sei: Dem, dass nicht alle TeilnehmerInnen „die Existenz der Bremer Wollkämmerei (BWK) und ihre Entwicklungsfähigkeit akzeptieren“ wollten.

Kommentar von Armin Simon

Das zielt am eigentlichen Konflikt vorbei. Die BWK, der Insolvenz entronnen, terrorisiert ihre Wohn-Nachbarschaft seit Jahren – und trotz „hochmoderner“ Anlagen! – mit Gestank. Und sie verschafft sich, das ist die „Entwicklung“, mit dem Verbrennen von Plastik und flüssigem Giftmüll aus der halben Republik ein paar Zusatzeinnahmen.

Schuld daran ist in erster Linie die Umweltbehörde: Die hätte die BWK schon längst dazu zwingen können, ihren Gestank in den Griff zu bekommen. Sie hätte den Betrieb der Verbrennungsanlagen an die Existenz der Wollwäscherei knüpfen können. Und sie hätte dafür sorgen können, dass in einem Gebiet mit signifikant erhöhter Krebsrate zumindest die Sicherheitsgutachten für Sondermüllverbrennungsanlagen den gesetzlichen Anforderungen genügen. „Ich habe nicht Lust am Streiten, wenn’s um meine Gesundheit geht“, drückte es eine Anwohnerin aus: „Dass ich dafür kämpfe, ist selbstverständlich.“