Die Problem-Landung

US-Bomben via Glasgow nach Israel. London verstimmt

LONDON afp ■ Die britische Regierung will den USA weiterhin die umstrittenen Waffenlieferungen an Israel via Großbritannien erlauben. Downing Street werde der Bitte Washingtons um Genehmigung eines Zwischenstopps von US-Flugzeugen auf dem Weg nach Israel wahrscheinlich nachkommen, berichteten mehrere britische Tageszeitungen gestern unter Berufung auf ungenannte Regierungsmitarbeiter. Die Waffentransporte hatte in den vergangenen Tagen für Verstimmungen zwischen London und Washington gesorgt, da die US-Behörden sie als „Zivilflüge“ deklariert hatten.

Zwei von den USA gemietete Airbus-A-310-Flugzeuge mit für Israel bestimmten Laserbomben an Bord waren laut Presseberichten am vergangenen Wochenende auf dem Flughafen Glasgow Prestwick zwischengelandet. Die britischen Behörden seien allerdings über das heikle Transportgut im Unklaren gelassen worden. Die britische Außenministerin Margaret Beckett hatte zuvor im Fernsehen erklärt, die Regierung sei „nicht glücklich“ über die Angelegenheit. Anscheinend seien Vorschriften für den Transport der gefährlichen Fracht missachtet worden. Wenn die Berichte sich bestätigten, werde die britische Regierung „formal protestieren“.

Angesichts der Libanonkrise hatten die USA Israel die schnelle Lieferung ferngesteuerter Präzisionswaffen zugesagt. Zu den Waffen zählen lasergesteuerte Bomben mit einem Gewicht von rund 2.300 Kilogramm, die zur Zerstörung von Betonbunkern geeignet sind.