BEFINDLICHKEITEN
: Friedensreich, ein Doitschlandabend

Was nicht immer alles anliegt, wenn man sich mal wieder in der alten Heimat blicken lässt. Da bekommt Katja Riemann, die ja bekanntlich in Kirchweyhe aufgewachsen ist, heute Abend erst einmal, wie auch Sabine Postel und James Rizzi, den Stadtmusikantenpreis überreicht. Morgen Abend tritt sie dann mit ihrem Lieder- und Prosaprogramm „Friedensreich, ein Doitschlabend“ auf. „Doitschland“, mit „oi“ geschrieben, das machen ja sonst nur die Bösen, fiese Hooligans oder Skinheads. Und jetzt singt also die Sauberfrau des deutschen Films Lieder von „Rammstein“, die immerhin als Vertreter der Neuen Deutschen Härte zählen. Der Gitarrist Arne Janssen begleitet sie, und heraus kommt ein Programm voller Brüche und neuer Erkenntnisse. Die beiden leuchten dabei die Befindlichkeit der Bewohner dieses Landes aus und fragen nach: Was ist los im Theater, in der Bahn, unter Journalisten, Ökos und anderswo? Katja Riemann liest unter anderem Texte von Sybille Berg, es entsteht eine eine humoristische Hommage. Und natürlich dürfen in diesem lustigen Ringelreigen der Impressionen des Landes nicht die Schrebergärten fehlen, denn die sind ja der Inbegriff der eichern-rustikalen deutschen Spießbürgerlichkeit. CAO

■ Freitag, 20 Uhr; Neues Schauspielhaus