Dreierlei vom Glück

TROST Wer leidet, sollte sich pflegen. Und gutes Essen genießen. Gerichte aus der Kindheit machen glücklich – oder Erdbeerlassi, Hühnersuppe und Studentenfutter

■ ein küchenfertiges Suppenhuhn

■ eine Handvoll Suppengemüse (Karotte, Sellerie, Lauch)

■ eine Zwiebel

■ ein kleiner Zweig Liebstöckel

■ ein Bund Petersilie

■ vier Pfefferkörner

■ 250 Gramm Suppennudeln

■ zwei Karotten

■ eine Knolle Sellerie oder zwei Stangen Staudensellerie

■ eine dünne Stange Lauch oder ein Bund Lauchzwiebeln

■ ein Bund Schnittlauch

■ Salz, Pfeffer

Das Huhn innen und außen abspülen. Das Suppengemüse waschen, putzen und in grobe Stücke schneiden. Die Zwiebel halbieren, aber nicht abziehen; die Zwiebelschale färbt die Suppe appetitlich gelb. Liebstöckel und Petersilie abbrausen. Alle Zutaten in einen großen Topf geben und mit so viel Wasser auffüllen, dass das Huhn bedeckt ist. Salz und Pfefferkörner zugeben und aufkochen. Das Huhn etwa zwei Stunden leise kochen lassen, bis sich das Fleisch vom Knochen löst. Bei Bedarf zwischendurch heißes Wasser nachgießen.

Das Huhn aus dem Topf nehmen, etwas abkühlen lassen, dann die Haut entfernen und das Huhn entbeinen. Das weiße Brustfleisch in breite Streifen schneiden. Die Brühe durch ein Sieb gießen, das mit einem Mulltuch ausgelegt ist.

Die Suppennudeln nach Packungsanweisung bissfest kochen und abseihen. Karotten, Sellerie und Lauch putzen, waschen und abtropfen lassen. Karotten und Knollensellerie in sehr feine Stifte von vier bis fünf Zentimeter Länge schneiden. Lauch quer in ebenso lange Stücke, dann längs ebenfalls in Stifte schneiden. Oder: Staudensellerie in Scheibchen, Lauchzwiebeln in dünne Ringe schneiden. Schnittlauch abbrausen, trockentupfen und in feine Röllchen schneiden.

Die Brühe noch einmal erhitzen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Julienne-Gemüse (so nennt man die kleinen Stifte) hineingeben und eine Minute ziehen lassen. Fleischstreifen und gegarte Nudeln zufügen. Mit den Schnittlauchröllchen bestreut servieren.

Von Sarah Wiener

Was jemanden warum glücklich macht, darüber kann man streiten. Bei einem ist es ein Sonnenuntergang oder ein grienendes Baby, beim anderen eine Stunde mehr Schlaf oder ein heißes Bad am Abend (bei mir zum Beispiel).

■ 500 Gramm Joghurt, eiskalt

■ 250 Gramm Erdbeeren

■ 250 Milliliter Heumilch, eiskalt

■ drei Esslöffel Honig

■ eine Bio-Zitrone

■ circa zehn sehr kleine Blätter Basilikum, zum Beispiel Zitronenbasilikum

Die Erdbeeren putzen, die Blätter entfernen und die Früchte vierteln. Sechs Basilikumblätter in Streifen schneiden. Joghurt, Milch, Früchte, Honig und einen Spritzer Zitronensaft zusammen in den Mixer geben und anschließend kaltstellen. Die übrigen vier Blätter Basilikum zum Dekorieren verwenden.

Aber keiner würde wohl abstreiten, dass Essen in allen Kulturen und Zeiten glücklich machen kann. Gerade wenn man Trost braucht, vom Chef getadelt wurde oder die Zurückweisung vom heimlichen Schwarm erfahren hat.

■ 100 Gramm Mandeln

■ 100 Gramm Walnüsse

■ 100 Gramm Haselnüsse

■ 100 Gramm Erdnüsse

■ 100 Gramm Cashewkerne

■ 100 Gramm getrocknete Äpfel

■ 100 Gramm getrocknete Birnen

■ 100 Gramm getrocknete Feigen

■ 100 Gramm Berberitzen

■ Salz

Die Nüsse in einer heißen Pfanne leicht anrösten, bis sie glänzen. Mit etwas Salz würzen und erkalten lassen. Das getrocknete Obst in Würfel schneiden – ungefähr einen halben Zentimeter auf einen halben Zentimeter. Alles miteinander vermengen.

Glücksessen ist für die meisten: Kindheitserinnerung. Regionale Eigenheiten, Selbstgekochtes. Ja, kenn ich. Ich sag nur: meine tschechische Oma!

Hier kommen aber Glücksgerichte, die jeder können sollte und die hoffentlich bei allen ein ganz bestimmtes Gefühl auslösen können.

Die Essecke: Sarah Wiener komponiert hier jeden Monat aus einer Zutat drei Gerichte. Philipp Maußhardt schreibt über vergessene Rezepte, und Jörn Kabisch spricht mit Praktikern der Küche