Nach Genmais-Protest festgenommen

20 Aktivisten droht eine Strafanzeige wegen gemeinschaftlichen Diebstahls

WÖLSICKENDORF taz ■ Zwanzig Greenpeace-Aktivisten sind gestern bei einer Aktion gegen genveränderten Mais auf einem Feld nahe Wölsickendorf (Brandenburg) von der Polizei vorläufig festgenommen worden. Der Vorwurf lautet auf gemeinschaftlich begangenen Diebstahl.

Die Umweltschützer haben laut Greenpeace in einer „symbolischen Aktion zirka 50 Quadratmeter Genmais geerntet“. Dieser wurde in Mülltonnen sowie überdimensionale Joghurtbecher und Milchflaschen der Firma Campina gefüllt. Diese sollten heute zum deutschen Firmensitz von Campina in Heilbronn gebracht werden. Der Lkw mit dem Genmais wurde aber beschlagnahmt.

Der Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Höhe e. G., der die Felder gehören, verlangte die Herausgabe des Maises und sprach von rund 100 Euro Schaden. Greenpeace-Sprecher Alexander Hissting verwies darauf, dass den Landwirten eine „sehr angemessene“ Entschädigung von 10 Euro angeboten wurde. Greenpeace behält sich nun rechtliche Schritte vor. Die taz wird morgen ausführlich berichten. SUSANNE SCHWARZ