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: EU-Helfer gegen Ölpest

Einsatz vor levantinischer Küste abhängig von haltbarer Waffenruhe. Bisher 10.000 Tonnen Öl ausgelaufen

BRÜSSEL dpa ■ Der rund 150 Kilometer lange Ölteppich vor der Küste des Libanons kann rund einen Monat nach Beginn seiner Entstehung immer noch nicht wirksam bekämpft werden. Helfer aus verschiedenen EU-Staaten könnten erst dann eingesetzt werden, wenn sich zeige, dass die Waffenruhe wirklich halte, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission gestern in Brüssel. Wann dies entschieden werden könne, sei im Moment noch unklar.

Die Umweltkatastrophe war nach der Bombardierung eines küstennahen libanesischen Kraftwerks durch israelische Flugzeuge Mitte Juli entstanden. Eine Koordinierungsstelle der EU bereitet derzeit den Einsatz von Reinigungsgerät vor, das von Norwegen über Syrien nach Beirut geschickt wurde. Weiteres Material sei jedoch erforderlich, um in größerem Stil gegen den Ölteppich vorgehen zu können. Zunächst müsse man abwarten, bis die See-Blockade vor der Küste Libanons aufgehoben werde, hieß es.

Das deutsche Havariekommando in Cuxhaven steht laut einem Sprecher bereit, Schutzkleidung und Schaufeln sowie Gerät zur Strandreinigung zur Verfügung zu stellen, wenn diese angefordert werden. Ein Spezialschiff stehe in Italien bereit.

Der Ölteppich breitet sich der Umweltorganisation WWF zufolge weiter aus und hat bereits 70 Kilometer der libanesischen und 100 Kilometer der syrischen Küste verseucht. Das ergäben neue Satellitenbildern, so der WWF. „Mit mindestens 10.000 Tonnen ausgelaufenen Öl ist dies eine der schwersten Katastrophen, die das Mittelmeer je getroffen haben“, sagte WWF-Meeresexperte Christian Neumann. Mit dem Waffenstillstand biete sich endlich die Möglichkeit zu handeln.