Braune Feuerwehr

NEONAZIS Die NPD-Hochburg Postlow hat einen Rechtsrocker zum Feuerwehrchef ernannt

BERLIN taz | Der Gemeinderat in Postlow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) hat am Mittwochabend einstimmig einen Neonazi zum Leiter der Freiwilligen Feuerwehr gemacht. Feuerwehrchef Ralf Städing wird der Neonazi-Band „Wiege des Schicksals“ zugerechnet.

Nach der Sitzung schüchterte der Postlower Bürgermeister und Amtschef der Region Anklam-Land einen Nordkurier-Reporter ein: „Mich hätte das heute Abend nicht gewundert, wenn Ihr Auto hier abgebrannt wär.“ Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) bedauerte die Wahl. Es sei fraglich, ob Städing „die erforderliche Eignung für die Ernennung zum Ehrenbeamten“ besitze. Caffier hatte 2007 einen „Radikalenerlass“ eingeführt. „Wehrführer“ gelten als „Ehrenbeamte“ und sind verpflichtet, verfassungsfeindlichen Anschauungen entgegenzutreten. Der Landkreis will die Ernennung überprüfen. In Postlow hatte die NPD 2006 bei der Landtagswahl 38 Prozent der Stimmen geholt. AGX