Eine Konferenz soll Libanon helfen

STOCKHOLM taz ■ Eine Akuthilfe und erste Wiederaufbauschritte für den zerstörten Libanon koordinieren – das sind die Ziele einer internationalen Geberkonferenz, die am 31. August in Stockholm stattfindet. Am Montag verschickte die schwedische Regierung Einladungen an 60 Länder und Organisationen – verschiedene UN-Organe, die Weltbank, die arabische Entwicklungsbank und das Rote Kreuz – verbunden mit der Anfrage, welche Hilfe diese sich vorstellen könnten.

Man wolle Zusagen für konkrete Hilfseinsätze und für finanzielle Hilfe mobilisieren, beschreibt Schwedens Entwicklungshilfeministerin Carin Jämtin die Konferenzaufgabe: „Es geht darum, die Straßen provisorisch wieder befahrbar zu machen, dafür zu sorgen, dass die Hafenanlagen benutzbar sind, die Trinkwasserversorgung wiederhergestellt, Schulen und Krankenhäuser repariert werden.“ Ziel sei nicht der vollständige Wiederaufbau. „Das wird längere Zeit in Anspruch nehmen.“

Die Idee zu der Hilfskonferenz hatte der schwedische Ministerpräsident Göran Persson am vorletzten Wochenende überraschend auf einer Wahlkampfveranstaltung lanciert – am 17. September finden Parlamentswahlen statt. Die Initiative sei von UN-Generalsekretär Kofi Annan auch „sofort dankbar aufgenommen worden“, teilte Persson mit. Neben europäischen Ländern, den USA, Kanada und Japan hofft man in Stockholm auch auf zahlreiche Rückmeldung aus dem Nahen und Mittleren Osten. Da die Konferenz nur einen Tag dauern soll, müsste nach Jämtins Einschätzung deren Resultat im Großen und Ganzen auf diplomatischem Wege vorab ausgehandelt worden sein: „Beirut und verschiedene UN-Organe versuchen derzeit den akuten Hilfebedarf einzuschätzen.“

Was Israel angeht, ließ der schwedische Außenminister Jan Eliasson lediglich wissen: „Die israelische Regierung ist von uns informiert worden.“ REINHARD WOLFF