Festnahme nach Tipp aus Libanon

BERLIN taz/AFP/AP ■ Nach der Verhaftung eines mutmaßlichen Kofferbombers fahnden die Sicherheitsbehörden weiter nach dessen Komplizen. Doch einen neuen Ermittlungsstand gebe es nicht, sagte August Hanning, Staatssekretär im Bundesinnenministerium.

Unterdessen wurden Einzelheiten über Youssef Mohamad E. und die Umstände seiner Festnahme bekannt: Der entscheidende Hinweis soll vom militärischen Nachrichtendienst des Libanon gekommen sein. Die deutschen Behörden wurden nach Angaben der Bundesanwaltschaft auf den Verdächtigen bereits im Laufe des Freitags hingewiesen. Nach unbestätigten Informationen der Süddeutschen Zeitung hatte der 21-Jährige – von der öffentlichen Fahndung aufgeschreckt – seine Familie im Ausland telefonisch um Rat gefragt. Sie habe ihm empfohlen, sich aus dem Staub zu machen. Sein Telefon sei zu diesem Zeitpunkt abgehört worden. So hätten Fahnder in Zivil den jungen Mann schon erwartet, als er am Kieler Hauptbahnhof den Zug nach Hamburg nehmen wollte.

Entgegen bisherigen Angaben der Sicherheitsbehörden war der 21-Jährige noch kein Mechatronik-Student. Er sei auch nicht an der Kieler Fachhochschule eingeschrieben gewesen, stellte das schleswig-holsteinische Bildungsministerium richtig. Vielmehr habe der junge Mann zunächst nur das Studienkolleg in Kiel besucht, das Ausländer auf ein Studium in Deutschland vorbereiten soll. Anfang Juli habe er eine Sprachprüfung bestanden, die ihn nun erst zur Studienaufnahme berechtigt hätte. AGX