DIE WERBEPAUSE
: Die Ausdünstung von Angstschweiß

Mit dem Mut der Verzweiflung versucht der Autobauer Opel zu retten, was noch zu retten ist: Ein runderneuertes Image soll den wirtschaftlichen Niedergang aufhalten – von der Spießerkarre zum Auto für den (auch mental) mobilen Stadtmenschen.

Auf der Website umparkenimkopf.de und auf Plakaten wurden in einer ersten Phase lediglich weitverbreitete Irrtümer und Vorurteile entkräftet, einziger Hinweis auf den Absender war die Farbgebung, am Wochenende nun bekannte sich Opel zu der Kampagne und stellte Videos online, in denen bekannte Schauspieler bei Probefahrten aus dem Häuschen geraten. „Wow, schönes Fahrgefühl, echt super!“, schwärmt Nadja Uhl. Und Ken Duken preist die Ästhetik: „Design ist mir wahnsinnig wichtig.“

Die Kampagne versucht den Verbraucher bei der Ehre zu packen: „Ist Opel noch so, wie Sie denken? Schauen Sie doch mal nach!“ Implizite Botschaft: Sie werden sich doch wohl nicht mit 80er-Vorurteilen zufrieden geben! Doch der Versuch der Umprogrammierung ist derart plump, dass man unwillkürlich eine Abwehrhaltung einnimmt – so billig kriegt ihr mich nicht!

Und dann ist da noch dieser Geruch von Angstschweiß, den die Kampagne verströmt, der ziemlich abtörnt. DENK