Bethel macht Kasse

Die Bodelschwinghschen Anstalten erzielen Rekordumsatz. Neue Tarifverträge betreffen Bethel nicht

BIELEFELD dpa ■ Europas größtes diakonisches Unternehmen, die von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel in Bielefeld, haben im Geschäftsjahr 2005/06 ihren Umsatz um zwölf Prozent auf 764 Millionen Euro erhöht. Der Gewinn sei von 1,6 auf 3,1 Millionen Euro gestiegen, sagte gestern Vorstandsvorsitzender Pastor Friedrich Schophaus bei der Vorstellung der Geschäftsbilanz. Die Investitionen seien um 5,4 Prozent auf 48 Millionen Euro angestiegen. Für das laufende Jahr rechnen die Anstalten mit einem ähnlichen Ergebnis.

Bei der Umsatzsteigerung von zwölf Prozent seien neun Prozent auf die Integration des Johanneskrankenhauses Bielefeld zurückzuführen, das mit den Kliniken in Bethel zum Evangelischen Krankenhaus Bielefeld verschmolzen worden war, sagte Schophaus. Zudem habe es keine Tariferhöhung für die Angestellten in kirchlichen Einrichtungen gegeben. Zum positiven Ergebnis hätten schließlich auch Spenden von mehr als 19 Millionen Euro beigetragen. Die beschlossene Erhöhung der Ärztegehälter in kommunalen und landeseigenen Kliniken treffe Bethel zunächst nicht. Allerdings müssten die Anstalten in Zukunft darauf achten, für junge Mediziner attraktiv zu bleiben, sagte der Vorstandsvorsitzende.

Die Mitarbeiterzahl in den von Bodelschwinghschen Anstalten legte 2005 auf 14.150 zu, 500 mehr als im Jahr zuvor. Sie betreuten in der Behandlung von Kranken sowie der Pflege von Behinderten und Alten 2005 rund 85.000 Menschen. In diesem Jahr feiert die Einrichtung in Bethel den 175. Geburtstag von Friedrich von Bodelschwingh, der den Grundstein für die heutigen Anstalten gelegt hatte. Als von Bodelschwingh 1872 die Leitung übernahm, gab es in Bethel nur eine Anstalt für „Epileptische“ und eine Ausbildungsstelle für Diakonissen.