Kolumbiens Guerilla ist kopflos

BÜRGERKRIEG Bei einer Armeeaktion gegen Farc-Guerilla kommt deren Militärchef Mono Jojoy um. Ist 32-jährige Niederländerin unter den rund 20 Toten?

BERLIN | taz Bei einer groß angelegten Militäraktion gegen die Guerilleros der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) ist am Donnerstag offenbar deren militärischer Führer mit dem Kampfnamen Mono Jojoy getötet worden. Die Armee veröffentlichte Bilder, die seinen Leichnam zeigen sollen. Für die größte Guerillaorganisation Kolumbiens und Lateinamerikas bedeutet der erneute Verlust einer Führungspersönlichkeit einen herben Schlag. Entsprechend triumphierend gab sich Kolumbiens neuer Präsident Juan Manuel Santos, der von der UN-Generalversammlung in New York aus die Guerilla zum Aufgeben aufforderte.

Unter den rund 20 Toten in einem Guerillalager in der Provinz Meta südöstlich der Hauptstadt Bogotá soll sich Presseberichten zufolge auch die 31-jährige niederländische Studentin Tanja Nijmeijer befinden. Nijmeijer war als junge Frau vor zehn Jahren zum ersten Mal nach Kolumbien gereist – für ein Praktikum im Kaffeeanbaugebiet. Entsetzt über die soziale Ungleichheit und die Gewalt suchte sie Anschluss bei sozialen Bewegungen. 2003 war es so weit: Mit einer E-Mail nach Hause verabschiedete sich Nijmeijer aus Bogotá und schloss sich der Guerilla an. Ihr Tagebuch, das 2007 bei einer Militäraktion gefunden wurde, zeigte eine Frau, bei der der anfängliche Enthusiasmus Zweifeln und Frust gewichen war.

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