Passendes Handgeld

Die Bestechungsaffäre in Englands Premier League spitzt sich zu. Der Hauptbeschuldigte macht aus Zeugen Lügner

LONDON dpa ■ Der mutmaßliche Bestechungsskandal im englischen Profi-Fußball weitet sich aus. Am Donnerstag erhob ein weiterer Spielerberater Vorwürfe gegen den beschuldigten Premier-League-Club Bolton Wanderers. Erstligist FC Middlesbrough forderte derweil die Bestrafung von Chelseas Jugendkoordinator Frank Arnesen. Zudem hat nach Informationen des Guardian ein vom nationalen Fußballverband FA eingesetzter unabhängiger Ermittler noch weitreichendere Hinweise für illegale Transaktionen bei Spielerwechseln gefunden als die BBC, die den Skandal mit einer TV-Dokumentation ausgelöst hatte. Der als Hauptbeschuldigter geltende Bolton-Trainer Sam Allardyce wehrt sich indes gegen die Bestechungsvorwürfe.

Die Spielerberater, die diese Behauptungen in einer BBC-Sendung erhoben hatten, „haben bereits meinem Anwalt schriftlich bestätigt, dass sie gegenüber der BBC gelogen haben“, sagte Allardyce. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, bei der Verpflichtung des israelischen Nationalspielers Idan Tal illegal ein Handgeld von rund 75.000 Euro eingestrichen zu haben. Das Geld sei über seinen Sohn Craig geflossen, der zwar lizenzierter Spielerberater ist, aber nicht mit Bolton verhandeln durfte.