Verrechnet um 20 Prozent

VERKEHR Bei der Fehmarnbrücke haben sich die Planer verkalkuliert. Tunnel als Alternative?

STOCKHOLM taz | Die geplante Fehmarnbelt-Querung zwischen Deutschland und Dänemark kostet viel mehr als veranschlagt. Wie die Tageszeitung Jyllands-Posten am Sonntag meldete, steigen allein für die eigentliche Brücke – die Dänemark allein finanziert – die Kosten um 22 Prozent. Auf 4,4 Milliarden Euro waren diese kalkuliert worden, als Deutschland und Dänemark im September 2008 den Staatsvertrag für diesen Bau unterzeichneten. Dazu kommen die Kosten für die jeweiligen Hinterlandanbindungen, die von beiden Ländern selbst getragen werden. Für die deutsche Seite werden sie bislang auf knapp 1 Milliarde Euro geschätzt. Laut Jyllands-Posten könnte die Kostensteigerung dazu führen, dass die Tunnel-Alternative wieder aktuell wird. Diese würde etwa genauso teuer werden wie eine Brücke. Um sogar 50 Prozent gestiegen sind auch die Planungskosten für die Brücke. Das könne ein Zeichen sein, „dass die Kalkulation für das ganze Projekt aus dem Ruder läuft“, so Bent Flyvbjerg, Professor für Infrastrukturplanung und Projektmanagment. RWO