Kolping rächt sich an Mitarbeitern

BUENOS AIRES taz | Im Korruptionsfall beim Kolpingwerk in Paraguay geht die neue Geschäftsleitung weiter gegen die Mitarbeiter vor. Wie die taz erfuhr, wurden mittlerweile zehn Angestellte fristlos entlassen und ohne die rechtlich zustehende Abfindung vor die Tür gesetzt, darunter die frühere Geschäftsführerin Brigitte Fuzellier.

Nach Angaben von Angestellten hat die neue Geschäftsführung zudem angekündigt, die Zahlung der Renten- und Krankenversicherungen der Angestellten einzustellen. Fuzellier hat den Geschäftsführer des Kolpingwerks in Köln, Hans Drolshagen, aufgefordert, den Rachefeldzug einzustellen.

Das Kolpingwerk ist seit etwa drei Monaten in der öffentlichen Diskussion, weil Fuzellier Korruptionsvorwürfe gegen ihre Amtsvorgänger erhoben hat. Die taz hatte Anfang August berichtet, beim Bau eines Berufsbildungszentrums in Paraguay seien möglicherweise hunderttausende Euro veruntreut worden. Vom Entwicklungsministerium und der EU habe die Stiftung bis 2007 rund 1,4 Millionen Euro bekommen. JÜRGEN VOGT