Junge oder Mädchen?

In der Regel sind von 100 neu geborenen Kindern 51 Jungen. Die Wahrscheinlichkeit, ob Junge oder Mädchen, ist somit fast ausgeglichen. Eine tschechische Forschergruppe fand jetzt heraus, dass das Geschlechterverhältnis deutlich verschoben ist, wenn die künftigen Mütter mit latenter Toxoplasmose infiziert sind. Mütter, in deren Blut Antikörper gegen den Parasiten Toxoplasma gondii nachweisbar sind, gebären deutlich mehr Jungen als unbelastete Mütter, berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe von Naturwissenschaften. Im Extremfall waren von drei Neugeborenen zwei Jungen. Vermutet wird, dass durch eine Immunreaktion die Entwicklung von weiblichen Embryonen verhindert wird. Toxoplasmose ist ein weltweites Problem. Die Infektionsrate wird mit 20 bis 80 Prozent angegeben. In Deutschland sollen 42 Prozent aller Frauen im reproduktionsfähigen Alter mit dem Parasiten infiziert sein. Eine latente Infektion verläuft ohne Krankheitssymptome. FOTO: DAVID HORNBACK