GEDENKEN 21 JAHRE NACH MAUERFALL
: Posaunen und Rosen an der Bernauer Straße

Mit einem Posaunenruf haben am Dienstag an der Gedenkstätte Berliner Mauer die Feierlichkeiten zum Fall der Mauer vor 21 Jahren begonnen. Im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) legten am Morgen Bürgerrechtler und Vertreter von Opferverbänden an der Gedenkstätte in der Bernauer Straße Rosen nieder.

Ehrhart Neubert, Vorsitzender des Bürgerbüros – Verein zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur, sagte in seiner Rede, der an dieser Stelle „zu Stein und Beton gewordene Unrechtsstaat“ sei vor 20 Jahren am 3. Oktober 1990 gefallen. „Wir sollten der Jugend weitergeben, dass die Kraft der Freiheit immer stärker ist als eine Diktatur.“ Er warnte auch davor, die Mauer zu verharmlosen.

Zugleich dürfen nach den Worten Neuberts Mauern weltweit wie beispielsweise die in Israel oder die an der Grenze zwischen den USA und Mexiko nicht mit der Berliner Mauer gleichgesetzt werden. Immerhin sei es in Berlin und Deutschland darum gegangen, „ein Volk einzusperren“. Zugleich mahnte der Vereinsvorsitzende an, am 9. November auch die Erinnerung an die Pogromnacht von 1938 wachzuhalten. (dapd)