Keine Lizenz zum Gelddrucken

AUFTRAG Bundesdruckerei produziert 2011 erstmals keine Euronoten. Ver.di sieht 180 Arbeitsplätze in Gefahr

Die Bundesdruckerei wird im kommenden Jahr erstmals keine Euro-Banknoten mehr drucken. Der Großteil der deutschen Euro-Geldscheine wird künftig aus niederländischen und französischen Notenpressen kommen. Die Berliner Druckerei war bei der Vergabe der Deutschen Bundesbank für das Jahr 2011 leer ausgegangen und dagegen vor Gericht gezogen.

Nachdem das Düsseldorfer Oberlandesgericht aber eine aufschiebende Wirkung abgelehnt hatte, zog das bereits im Jahr 2000 privatisierte Unternehmen nun seine Beschwerde zurück. Damit sei das Verfahren beendet und die Vergabe rechtskräftig, teilte ein Sprecher des Düsseldorfer Oberlandesgerichts am gestrigen Donnerstag mit (Az.: VII-Verg 47/10). Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di sieht bei der Bundesdruckerei nun 180 Arbeitsplätze in Gefahr.

Zuvor war die Bundesdruckerei bereits beim Bundeskartellamt mit ihrer Beschwerde gescheitert. Die Bundesbank schreibt seit 2008 den Nachdruck von deutschen Euro-Banknoten europaweit aus. Auch der zweite deutsche Euro-Drucker, die Münchener Firma Giesecke & Devrient, hatte nur einen kleinen Auftrag für das kommende Jahr erhalten. (dpa)